Draußen vor der Tür

07.11.2023  - Unsere M10 besucht das Theater in Regensburg. Mit der Klasse im Theater, eine Premiere für sechs unserer Jugendlichen. Franziska, Lukas und Silas beschreiben und bebildern ihre Eindrücke. 

Franziska (M10): „Draußen vor der Tür“ – M10 besucht Theater in Regensburg

Mit gutem Vorwissen über das Buch „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert ausgestattet besuchten die Schülerinnen und Schüler der Klasse M10 der Bischof Manfred Müller Schule am 7.11.23 die Aufführung des Dramas im Regensburger Antoniushaus, um das Stück live auf der Bühne zu erleben. Im Rahmen des Deutschunterrichtes hatten die Schülerinnen und Schüler das Buch durchgenommen, also schauten sie sich zusammen mit ihren Klassenleitern das Theaterstück an.

 

Die Regie für die Regensburger Inszenierung hatte Antje Thoms übernommen und das Antoniushaus war an diesem Abend fast ausverkauft. Aus dem Originaltext wurde das meiste übernommen, wie z.B. die Charaktere und die Umgebung, in der die Geschichte spielt. Jedoch wurde auch einiges modernisiert und zum Teil mit moderner Musik hinterlegt. Außerdem war es beeindruckend, wie impulsiv und leidenschaftlich geschauspielert wurde. Am besten war die Leistung von Gerhard Herrmann als die Elbe, weil er in dieser Rolle beeindruckend gesungen hat. Das Bühnenbild war so aufgebaut, dass im Hintergrund der Bühne eine Art Räume aufgebaut waren, die jeweils mit einem Rollo auf- und zu gegangen sind. 

 

Die Kostüme der Schauspieler waren sehr passend zum Stück gestaltet. Allgemein gibt es an der Aufführung nichts auszusetzen, außer dass es manchmal verwirrend war, wenn mehrere Schauspieler zeitgleich gesprochen haben. Die Aufführung hat ca. zweieinhalb Stunden gedauert. Gestern im Ohr geblieben ist mir „Wir werden jeden Tag gemordet und jeden Tag begehen wir einen Mord“, eines der vielen bewegenden Zitate aus dem Stück „Draußen vor der Tür“.

 

Lukas (M10) „Draußen vor der Tür“ – ein Theaterstück

„Ein Mann kommt nach Deutschland. Er war lange weg, der Mann. Sehr lange. Vielleicht zu lange. Und er kommt ganz anders als er wegging. Einer von denen, die nach Hause kommen und die dann doch nicht nach Hause kommen.“

Mit diesem Zitat begannen zweieinhalb Stunden voller Aufregung und Auseinandersetzung mit düsteren und unangenehmen Themen. 

 

Am Dienstag, den 7.11.23 war ich zum ersten Mal im Theater und habe das Stück „Draußen vor der Tür“ von Wolfgang Borchert angeschaut. Die Aufführung in Regensburg wurde von Antje Thoms inszeniert und in modernisierter Version vorgestellt.

 

Der Saal war komplett ausverkauft und die Besucherschaft vom Alter her sehr unterschiedlich. Man hat deutlich gemerkt, dass es dem Theater wichtig war, den Text weitgehend zu übernehmen und unverändert darzustellen, obwohl es an manchen Stellen doch Abweichungen gab. Es wurde hin und wieder moderne Musik eingesetzt bzw. von manchen Charakteren gesummt oder gesungen, mal ein paar Wörter verändert oder gleich neue Interaktionen zwischen Darstellern hinzugefügt. Das Drama war nichtsdestotrotz sehr überzeugend. Der beeindruckendste Moment des ganzen Stückes war meiner Meinung nach der Konfrontation zwischen Beckmann und dem Einbeinigen. Beckmann hat sich für das Leiden und den Selbstmord des Einbeinigen verantwortlich gesehen und wollte seinen eigenen Namen nicht mehr hören. Je öfter der Einbeinige Beckmanns Namen also aussprach desto lauter rief Beckmann, dass er nicht mehr Beckmann sein wolle. Eine herausragende Leistung von Schauspieler Thomas Mehlhorn. Diese Szene war so gut gespielt, dass ich wirklich beeindruckt war und es am liebsten noch einmal gesehen hätte. Das Bühnenbild war trotz seiner Schlichtheit ebenfalls beeindruckend.

 

Das Einzige, was ich kritisieren kann, ist der Fakt, dass die Regisseurin das Drama in einen modernen Kontext gestellt hat, was ich bei diesem Thema schwierig finde, da es dadurch meiner Meinung nach in einer unpassenden Zeit spielt. Insgesamt würde ich das Stück trotzdem positiv bewerten und es mir gerne nochmal ansehen.

 

Bild von Silas (M10)

Verantwortung Texte: Doris Lauer und Andreas Detterbeck
Bild: Andreas Detterbeck 

© 2024 Bischof Manfred Müller Schule

Bischof Manfred Müller Schule

Weinweg 31 B

93049 Regensburg

 

Tel. 0941 29682-0